«Sie sollten jetzt aufhören, deutsche Geräte zu kaufen!», fordert indischer Handelsminister Piyush Goyal in Anwesenheit von Robert Habeck

Published On: 27. Oktober 2024

«You should stop buying German equipment now!» («Sie sollten jetzt aufhören, deutsche Geräte zu kaufen!)», fordert der indische Handelsminister Piyush Goyal in der U-Bahn von Neu-Delhi stehend von Geschäftsleuten in der Anwesenheit von Robert Habeck, der auf einem Sitz herum lümmelt wie ein Pennäler auf der hintersten Reihe in der Grundschule: mit fest verschränkten Armen vor der Brust und über Knie zusammengeschlagenen lang ausgestreckten Beinen, mit denen er zwei Sitze in der U-Bahn für sich alleine in Anspruch nimmt. (Das Establishment in Neu-Delhi ist ohnehin zu höflich, um Habeck zu fragen: «Ist der Platz neben Ihnen noch frei?»)

Anlass für die Aufforderung, keine deutschen Geräte mehr zu kaufen, ist die Verlagerung der Herstellung von Deutschland nach China durch die Herrenknecht AG.

Niemand aus Goyals Delegation widerspricht dem Handelsminister oder verwendet sich für «Made in Germany».

Nachdem der Handelsminister der drittgrößten Wirtschaftsmacht der Welt forderte, jetzt keine deutschen Geräte mehr zu kaufen, steht der Vizekanzler auf, stellt sich ordentlich hin der in U-Bahn und geht auf Augenhöhe mit Goyal. Habeck sagt: «I think should listen to you!» («Ich meine, ich sollte auf Sie hören!»).

Für einen kurzen Augeblick freute mich zunächst darüber, daß Habeck so einsichtig reagiert auf die Forderung, keine deutschen Geräte mehr zu kaufen. Seine Reaktion empfand ich als Signal, das von Goyal angesprochene Problem bald möglichst zu lösen.

Allerdings sagt jemand in dem Moment in der U-Bahn auf Deutsch zu Habeck, daß er aufstehen solle, weil ihn keiner höre. Daraufhin steht Habeck auf. Danach fragt Goyal Habeck, was die Stimme auf Deutsch zu Habeck gesagt habe? Habeck antwortet Goyal: «I think I should listen to you!»

Aber wie reagiert Habeck nun auf den Aufruf von Goyal zum Kauf-Stopp deutscher Geräte?

«Is that true?» («Stimmt das?»), fragt Habeck, der offenbar nicht weiß, daß die Herrenknecht AG in China fertigen läßt, ungläubig nach anstatt sofort zu signalisieren: «Das Problem lösen wir sofort! Damit Sie wieder deutsche Geräte kaufen!»

Hinhören und auf Augenhöhe sein mit dem indischen Gesprächspartner sollte übrigens etwas Selbstverständliches sein für unseren Vizekanzler. Doch dieses Herumgelümmel auf den U-Bahn-Sitzen während der indische Minister mit Haltung steht, ist ein Sinnbild dafür, wie schlimm die Lage ist. Habeck setzt in dem Moment kein Zeichen, den Industriestandort Deutschland vor dem weiteren Niedergang bewahren zu wollen.

«Ich befürchte die totale strategische Deindustrialisierung», sagte vor zwei Wochen René Straube, der bei der ALSTOM Transportation Germany GmbH die Interessen der Arbeitnehmer vertritt. Es wird langsam Zeit für Habeck, aufzustehen und die Probleme zu lösen.

 

Das Foto zeigt Habeck am 24. Januar auf der Grünen Woche:

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