BILD & BLICK berichten: «Syriens Schüler sollen jetzt ‹für Allah› sterben»

Published On: 3. Januar 2025

In einem Bericht auf BILD.de über Syriens «geänderten Lehrplan» steht in der Überschrift: «Syriens Schüler sollen jetzt ‹für Allah› sterben».

Auch die Startseite von BILD.de berichtet: «Syriens Schüller sollen jetzt ‹für Allah› sterben». Wer auf die Kachel klickt, gelangt zum Bericht über den «geänderten Lehrplan».

Im Fließtext der BILD-Geschichte steht dann ein wenig ausführlicher: «Syriens Schüller sollen nun ‹für Allah› sterben, nicht fürs Vaterland».

Und Blick.ch berichtet unter der Überschrift «Syrische Schüler sollen ‹für Allah› sterben» über Syriens «Änderungen im Lehrplan»: «Schüler sollen nun ‹für Allah› sterben».

Das ist falsch. Richtig ist, was CNN am 02.01.2025 über den neuen Lehrplan berichtet: «Durch die Änderungen wird auch das Wort ‹Märtyrer› neu definiert: von jemandem, der für das Vaterland gestorben ist, zu jemandem, der sich ‹um Gottes Willen› geopfert hat.»

Die Berichte verletzen den Pressekodex, weil sie beim durchschnittlich verständigen Leser den Eindruck erwecken, die Regierung habe beschlossen, den Lehrplan dahingehend zu ändern, die Schüler «‹für Allah› sterben» zu lehren bzw. sie entsprechend aufzufordern «für Allah» zu sterben.

BILD und BLICK versäumten die Chance eines Beitrags, der die im Lehrplan geänderte Definition des Begriffs «Märtyrer» diskutiert oder der Frage nachgeht, wie sinnvoll es überhaupt ist, den «Märtyrer»-Kult in der Schule zu lehren, ob und nun aufgeladen mit «Vaterland» oder mit  «Gott».

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