Bundesanwaltschaft: David Wegner soll «Kaiserreichsgruppe» finanziert haben
Am 17.05.2023 war der erste Hauptverhandlungstermin vor dem Oberlandesgericht Koblenz im Staatsschutzprozess gegen die «Kaiserreichsgruppe». Die Bundesanwaltschaft klagt fünf ihrer Mitglieder an, eine terroristische Vereinigung gegründet zu haben, «deren Ziel darin bestand, die bestehende Ordnung der Bundesrepublik Deutschland zu beseitigen und durch eine eigene zu ersetzen». Außerdem sollte Gesundheitsminister Karl Lauterbach mit Waffengewalt entführt werden.
Einer der Angeklagten, Michael Heeren, dessen Wahlverteidiger der «Freie Sachsen»-Vorsitzender Martin Kohlmann ist und der laut Bundesanwaltschaft nach dem gewaltsamen Umsturz der «Kaiserreichsgruppe» für eine zentrale Positionen der neuen Regierung vorgesehen war, führte am 24.11.2021 mit David Wegner Videokonferenzen auf Twitch und Telegram zu angstmachenden Themen wie «Kommt der große Crash?» und das «Geldsystem, das versklavt». Titel der Sendung: «Nix ist wie es scheint».
Wegner wird ebenfalls als Beschuldigter geführt in den Ermittlungen des Generalbundesanwaltes beim Bundesgerichtshof gegen die «Kaiserreichsgruppe». Allerdings wurde das Verfahren gegen Wegner von den fünf jetzt in Koblenz Angeklagten abgetrennt, weil Wegner in die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) emigrierte und für die Bundesanwaltschaft nicht greifbar ist. Ob ein Haftbefehl gegen Wegner ausgestellt wurde bzw. ein Auslieferungsantrag an die VAE gestellt wurde, dazu äußert sich der Generalbundesanwalt beim Bundesgerichtshof nicht.
Allerdings bestätigte der Staatsanwalt beim Bundesgerichtshof Michael Ramöller heute, daß seine Behörde gegen Wegner ermittelt wegen des Verdachts der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung und der Terrorismusfinanzierung. Wegner soll die terroristische Vereinigung «Kaiserreichsgruppe» aus Dubai finanziert haben.
Wegner machte Abitur in Cottbus, wurde anschließend Spezialist für private Krankenversicherungen in Kassel, Niederlassungsleiter eines Vertriebs in Hannover, beschäftigt sich seit fast acht Jahren mit Krypto- & Blockchain-Projekten und ist heute «Cashflow Experte & Money Coach» der VIP Group – Value Investing People.
Eine VIP GROUP MANAGEMENT Limited (Firmennummer 9333291) und eine VIP GROUP INTERNATIONAL HOLDING Limited (Firmennummer 09331197) sind im Companies House, dem Handelsregister im Vereinigten Königreich (VK), registriert worden. Geleitet hat die Firmen Tobias Peter Rethaber, der zudem als Geschäftsführer aufgetreten ist der CS Cashflow Solution UG (haftungsbeschränkt) in Ettlingen, der CCC Cashflow Capital Coaching GmbH in Ettlingen, der COSMA MwM Design GmbH (Policenmanager24 GmbH) in Karlsruhe und der FUNVESTMENT Limited (Firmennummer 09336501) im VK.
Klickt man auf Wegners Internetseite, abrufbar unter der URL www.wegner.wohlstandskanzlei.de, gelangt man zu einem Angebot der CCC Cashflow Capital Coaching GmbH für «die Geheime Elitestrategie für steuerfreie Cashflow Investments».
Auf dem Finanzkongress der Digital Beat GmbH in Köln am 17.03.2021 hielt Wegner einen 50-minütigen Vortrag dazu. Darin «zeigt David Dir, wie die 5 reichsten Menschengruppen investieren. Diese geheime Investitionsstrategie wurde uns bewusst über Generationen hinweg verheimlicht, um arm zu bleiben. Die Eliten bauen damit in jeder wirtschaftlichen Lage riesige Vermögen auf. Für alle Freunde der grünen Investments wird David erstmalig und exklusiv sein Cashflow Projekt mit Cannabispflanzen einem breiten Publikum präsentieren. Dieses Projekt und die gesamte Strategie wird sich für Dich in bare Münze auszahlen», heißt es in der Ankündigung des Finanzkongresses.
Das ganze klingt schon arg nach einem Verschwörungsnarrativ. Daß Wegner mit seinen Methoden zu Geld kam, ist laut Generalbundesanwalt beim Bundesgerichtshof unbestritten. Ansonsten würden die Ermittler wohl nicht Wegner verdächtigen, die terroristische Vereinigung «Kaiserreichsgruppe» finanziert zu haben.
In einer großen Cover Story des «Sachwerte Magazins» (Ausgabe 105) über Wegner heißt es: «Die aktuelle Krise hat für Unruhen und Unsicherheiten gesorgt – in allen Bereichen.» Die Zeitschrift präsentiert Wegner als die Lösung, der «auch in Krisenzeiten für Sicherheit sorgen kann». Nach Ansicht der Generalbundesanwalt beim Bundesgerichtshof war Wegner ein Akteur, der persönlich «für Unruhen und Unsicherheiten» sorgen wollte, als mutmaßliches Mitglied einer terroristischen Vereinigung und durch Terrorismusfinanzierung.
Wegner hat eine Presseanfrage zu den Ermittlungen gegen ihn bisher nicht beantwortet. Es gilt die Unschuldsvermutung für alle Beschuldigten und Angeklagten bis zu einer rechtskräftigen Verurteilung.
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