96 Visa für vom Erdbeben betroffene Türken
Der mobile Visaannahmebus parkt heute untätig in Gaziantep vor dem Eingang von iData, der offiziellen Annahmestelle für Visaanträge nach Deutschland in der Türkei.
Am Vortag präsentierten Außenministerin Annalena Baerbock und Bundesinnenministerin Nancy Faeser den mobilen Visaannahmebus der Öffentlichkeit. Die Ministerinnen erweckten bei anwesenden Pressevertretern den Eindruck, der mobile Visaannahmebus sei bereits im Einsatz. Der mobile Visaannahmebus ein Potemkinsches Dorf?
Dabei brauchen die Erdbeben-Opfer in der Türkei und in Syrien jetzt humanitäre Visa, die Sant’Egidio schon lange ermöglicht.
Die neue Visa-Regelung in der Türkei gilt für Personen aus dem Erdbebengebiet, die einen nahen Verwandten in Deutschland haben, und zwecks Besuchs ein Visum beantragen wollen. Ihr Antrag wird bescheunigt bearbeitet. Also eine rein symbolische Verwaltungsregelung?
Aus dem Auswärtigen Amt heißt es dazu: «Ab heute ist zusätzlich zu den acht Visaannahmezentren (zwei mal in İstanbul, Ankara, Bursa, Antalya, İzmir, Trabzon und seit Montag auch wieder in Gaziantep) in der Türkei ein Visa-Bus in Betrieb, an dem von den Erdbeben betroffene Personen ihre Visaanträge stellen können.
Der externe Dienstleister (iData), der für uns den Visa-Bus betreibt, trifft die notwendigen Vorbereitungen zu Identifizierung der Orte, wo konkrete Nachfrage besteht, um diese möglichst effizient bedienen zu können. Er wird diese Orte dann nach entsprechender Information der Antragsteller und Antragstellerinnen anfahren. Zuerst ist er in Kahramanmaras im Einsatz.
Die Zahl gestellter Anträge erfassen wir nicht statistisch. Unsere statistische Auswertung umfasst nur abschließend bearbeitete Anträge. Bis einschließlich Montag wurden im vereinfachten Verfahren für türkische Staatsangehörige, die von den Erdbeben betroffen sind, 96 Visa erteilt.»
Übrigens: Die Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Ankara sucht zum nächstmöglichen Termin mehrere Mitarbeiter für die Visastelle!